11.09.2019 bis 15.09.2019, WORLD ROWING MASTERS REGATTA, 2019, Velence/Ungarn


Zweifelsohne stellen die World Masters den rudersportlichen Höhepunkt 2019 für uns Masters dar.

Kann mich an 1996 nur mehr dunkel erinnern, als ich in Velence ebenfalls bei den Masters startete. Heuer waren es neben Andrea C., Andrea K., Andrea und Claudia F., Manfred P. auch Marko M. und Andreas K., die den Donaubund repräsentierten.

Die Rahmenbedingungen waren hinsichtlich des Wetters einfach traumhaft. Eine ungewöhnlich gut organisierte Regatta, mit Startzeiten die pünktlichst eingehalten wurden, ausreichend Bootsstellagen, sehr vielen Toiletten, Duschen und alles locker zu gehen. Filippi hatte den Bootsverleih über und half bei jedem Problem mit Ersatzteilen und Reparaturen. Ein großes Lob an den Veranstalter. Einzig bei Wind waren die Bahnen mit den niedrigen Startnummern deutlich im Vorteil zu den Bahnen 6-8. Aber daran war nichts zu ändern. Die Zeiten waren im großen und ganzen plausibel – lediglich bei einigen Rennen wären die ersten oder die zweiten 500m unglaubliche 15-20 Sekunden langsamer als die andere Streckenhälfte, was nicht plausibel schien.

Unsere Boote hatten Donau und LIA in Sammeltransporten mitgenommen. Neben Starts in reinen Vereinsbooten wurde auch in diversen Renngemeinschaften mit zunehmend internationaler Beteiligung gestartet.

Es ist unmöglich alle Rennen zu erwähnen, daher eine Auswahl wie folgt:

Mittwoch,11.09.2019:

MM 1X  - Erfreulich lief es für uns Herren gleich am ersten Tag. Marko M. konnte seinen A 1X ungefährdet, in der Zeit von 3:42,59 gewinnen.


MM 2X D - Ich konnte mit Igor B. aus Slovenien den MM 2X D in 3:34,87 vor dem Ruderclub Fürstenwalde gewinnen, der bei 500m noch knapp vor uns lag.


MW 4X C und D - Bei leichtem Gegenwind gingen unsere Andrea C. und Andrea K. mit Tina R. (FRI) und Renate Z. (RCST) in C an den Start. Nach lediglich 2 gemeinsamen Trainingseinheiten wurde die Renntaktik vor dem Start besprochen und die ging voll auf. Beim Start mit 3-4 Booten noch gleichauf war es bei 500m schon ein kleiner Vorsprung. Im Endspurt kam die Attacke der Deutschen, die eine Zielfotoauswertung nötig machte, denn der Vorsprung betrug nur 00:00:58 auf die Deutschen.


MW 4X  C und D - Am zweiten Tag startete Ursula M. auf Graz statt Andrea C.. Bei stärkerem Gegenwind klappte es nur bis 500m. Da waren unsere Damen noch vorne, im Ziel dann 1,5 Sekunden hinter den Siegern.

MW 2X BAndrea und Claudia F. starteten im MW B 2X. Die Bedingungen waren sehr gut und der Seitenwind nicht so schlimm wie befürchtet. Bei den letzten 250 Metern berührten sie mit dem Ruder eine Boje und verloren etwas Zeit. Mit einer Zeit von 4:05:21 konnten sie nur den 6. Platz belegen, waren aber mit dem Rennen im Großen und Ganzen zufrieden, zumal Claudia die Woche davor stark verkühlt war.

MM 8+ B - Marko M. hatte eine Idee. Die schnellsten Einer Ruderer zusammen in einen Achter zu setzen. Dies hat er auch umgesetzt. Mit den Tschechen Jiří M. und Rudolf H., den Russen Anatoly K. und Vladimir G. einem Kroaten, einem Schweizer und der bewährten Hannah E. am Steuer ging Marko M. recht selbstsicher zum Start. Umso größer die „Überraschung“ in dem sehr schnellen Lauf – es gewann ein russischer Achter in sagenhaften 2:57,28 und über 5 Sekunden Rückstand - nur Vierter zu werden.

Im MM B 2X wurde Marko M. mit seinem kroatischen Partner Ante R. in 3:35,79 hinter Russen von Ushakov Rowing Zweiter und das war nicht etwa der schnellste Lauf.

MM 2- - If you can’t beat them join them. Das versuchte ich bei Ansgar Wessling, der mich im 2X bei der EUROW in Linz zweimal klar geschlagen hatte. Er ist ja eigentlich Riemenruderer. Zumindest hat er sich 1988 den Olympiasieg im Deutschlangachter geholt. Für mich schon ein Sieg, dass er mit mir – ohne einmal vorher trainiert zu haben in einen 2- stieg. Dann löste sich beim zum Start fahren die 5. Strebe und wir konnten das noch 1 Minute vor Start reparieren – sind sehr spät dran gewesen, weil Boot musste von 2X nach dem Rennen am „hot seat“ Floß (damit man etwas Zeit spart) auf 2- umgeriggert werden. Und dann führten wir auch noch gleich nach dem Start, auch noch nach 500, 600 und 700m. Dann löste sich die 5. Strebe endgültig und wir konnten nur mehr schaumgebremst fahren, weil die Dolle nicht mehr gut verankert war. Es reichte immerhin für den zweiten Platz. Darf gar nicht an die Möglichkeit denken, was wäre wenn...


MM A 2X hier startete Marko M. mit seinem gleichaltrigen deutschen Partner Carsten A. Bei 500m noch um wenige 100stel hinten konnten die beiden am zweiten 500ter zeigen, was sie drauf hatten. Jedenfalls gewannen Sie in 3:22,53 mit knapp 2 Sekunden Vorsprung.

Zu guter letzt standen am Sonntag die MIXED Rennen am Programm. An diesem Tag waren absolut perfekte Bedingungen, leider konnten Manfred P. und Andrea K. diese nicht nutzen. Die Startampel war eindeutig zu schnell auf grün gesprungen und sie hatten den Start etwas verschlafen. Darauf folgte ein etwas hektischer Start und wie das so ist, wenn es vom Start weg nicht so passt, hatten sie dann auch noch ein paar mal versteuert und sind in den Bojen gestanden. Das Rennen fuhren die beiden trotzdem fertig, denn Aufgeben war keine Option. 

Besser lief es für Marko M. und mich. Wir beide starteten mit Birgit N.. Andreas K. zu Beginn im Mix D 2X. Wir konnten in 3:44:00 einen Start Ziel Sieg in der viertbesten Gesamtzeit dieser Kategorie errudern. Noch besser war Birgit N. in der „Paarung“ mit Marko M. im Mix 2X C aber dazu später.

 
Im Mixed E Achter traten wir fast wie in der Besetzung zuletzt in München an, verstärkt durch Josef B. DOW. Wenngleich die Russen bei 500m über 1 Bootslänge geführt hatten, kam Iris Völkner mit ruhigen kräftigen Schlägen immer näher an die Führenden und es gelang, diese 100m vor dem Ziel zu überrudern. Mit 3:21,03 – der schnellsten Zeit beider Abteilungen siegten wir schlussendlich.


Mix B 2X - Es dauerte nur 3:30,40 und dann war das Rennen, in welchem Marko M. mit seiner langjährigen Mix Partnerin Scarlett G. aus Deutschland an den Start ging auch schon zu Ende. Es gab kein schnelleres Boot in allen Abteilungen. Ein ausgewiesenes Ergebnis im zweiten Lauf von 3:01,25 sorgt doch für berechtigte Zweifel in dieser Bootsklasse und darum lassen wir es außer acht.

 

Mix C 2X und unmittelbar nach der Siegerehrung durfte die schon aufgewärmte Birgit N. – die extra für die beiden Mix 2X angereist war (ich kann Ihr gar nicht genug danken) – schon wieder mit Marko M. an den Start gegangen. Mit über 5 Sekunden Vorsprung nach 500m war es abzusehen, dass es kein sehr spannendes Rennen mehr werden würde. Mit mehr als 6 Sekunden siegten die beiden – und wieder mit der schnellsten Zeit aller Teilnehmer in diesen Läufen.


Es waren unglaublich anstrengende – aber sehr schöne Tage in Velence. Freunde treffen – oder gewinnen, also Freunde, nicht nur Rennen - macht einfach sehr viel Freude und lässt die vielen aufgewendeten Rudereinheiten vergessen.


Damit wir uns noch lange an diese Momente erinnern können, hat Natascha K. einige Augenblicke „eingefangen“. Seht selbst...

Wir sehen einander bei den nächsten World Masters ja auf heimischen Boden in Ottensheim 2020.

2021 dann in Spanien, in Banyoles, 2022 in Südfrankreich in Libourne aber 2023 Pretoria ist schon seeeehr weit...

Ergebnisse der 5 Tage:

11.09.2019: http://www.worldrowing.com/mm//Document/General/General/13/96/85/WRMR2019Resultsday_1_Neutral.pdf

12.09.2019: http://www.worldrowing.com/mm//Document/General/General/13/98/59/WRMR2019Resultsday_2_Neutral.pdf

13.09.2019: http://www.worldrowing.com/mm//Document/General/General/14/00/30/WRMR2019Resultsday_3_Neutral.pdf

14.09.2019: http://www.worldrowing.com/mm//Document/General/General/14/01/04/WRMR2019Resultsday_4_Neutral.pdf

15.09.2019: http://www.worldrowing.com/mm//Document/General/General/14/03/34/WRMR2019Resultsday_5_Neutral.pdf

Text: Andrea K., Andreas F., Andreas K. & Fotos: Natascha K.